| Das Guillain-Barré-Syndrom ist benannt nach den französischen
      Neurologen Georges Guillain und Jean Alexandre Barré, die dieses
      Nervenleiden zuerst diagnostizierten. GBS kann in jedem Alter auftreten,
      gehäuft aber zwischen dem 50. und 75. Lebensjahr. Die Häufigkeit
      des Guillain-Barré-Syndroms liegt bei 1-2/100.000/ Jahr. Männer
      sind häufiger betroffen als Frauen. Es handelt sich beim GBS um eine
      progrediente (fortschreitende) Entzündung peripherer Nerven und Nervenwurzeln.
      Man unterscheidet die akute, subakute und chronische Verlaufsform.
 
 Das Guillain-Barré-Syndrom (GBS)
          ist eine neurologische Erkrankung, die auf einer Entmarkung von Nervenfasern
          beruht. Hierbei
        verlieren die Nervenzellen ihre isolierende Schicht, vergleichbar mit
        einem Stromkabel, wodurch die Nervenzelle die Funktion zur Informationsweitergabe
        verliert.Meist beginnt die Erkrankung 2-4 Wochen nach einem Infekt der oberen
        Luftwege oder des Magen-Darm-Traktes mit einer allgemeinen Schwäche,
        gefolgt von Empfindungsstörungen, Nervenschmerzen und Lähmungserscheinungen
        in Beinen und Armen. Gelegentlich sind auch die Atem- und Gesichtsmuskeln
        betroffen. Das unwillkürliche (autonome, vegetative) Nervensystem
        ist ebenfalls betroffen. Vegetative Symptome sind Schweißsekretionsstörungen,
        Herzrhythmusstörungen, Blutdruck- und Temperaturschwankungen, Pupillenbewegungsstörungen
        (Pupillomotorik), zu hohe Blutzuckerwerte (Hyperglykämien) und Störungen
        der Blasen- und Darmentleerung.
 Die Diagnose des GBS erfolgt anhand der
          Symptome, der Krankheitsentwicklung, elektrophysischer Untersuchungen
          und der Flüssigkeitsuntersuchung
        des Nervenwassers, um Verwechslungen mit ähnlichen Krankheiten zu
        vermeiden.Viele Betroffene müssen bereits im frühen Stadium auf der Intensivstation
        behandelt werden, besonders dann, wenn auch Beatmungspflicht aufgrund
        der Lähmungen der Atmungsorgane oder ein Herzschrittmacher notwendig
        werden. Desweiteren erhalten die Patienten Infusionen mit hochdosierten
        Immunglobulinen oder aber Plasmapheresen (Plasmauastausch).
 Im Anschluss an die Akut-Klinik folgt in der Regel ein Aufenthalt in
        einer neurologischen Rehabilitationsklinik mit speziell abgestimmtem
        Rehabilitationsprogramm in Krankengymnastik und Ergotherapie.
 Die Erholung dauert Wochen bis Monate.
          Die neurologischen Ausfälle bilden sich in umgekehrter Reihenfolge zurück. In ca. 70 % der Fälle heilt das Guillain-Barré-Syndrom zwar
        mit motorischen Schwächen und Reflexdefiziten, aber ohne Behinderung
        des täglichen Lebens aus. 5 - 15 % behalten beeinträchtigende
        Behinderungen zurück. Bei ungefähr 4 % kommt es nach Monaten
        oder Jahren zum erneuten Ausbruch der Krankheit.
 Die Ursache des Guillain-Barré-Syndrom ist bis heute nicht endgültig
        geklärt. Viele Fälle treten nach einer Virus- oder bakteriellen
        Infektion (Erkältung, Grippe, Rachenentzündung, Magen-Darmstörung)
        auf. Aber auch Insektenstiche sowie Impfungen (Tetanus, Grippe) werden
        als Auslöser vermutet.(Quelle: http://www.dr-gumpert.de/html/guillain-barre-syndrom.html)
 Formen des GBS:AIDP - akute inflammatorische demyelinisierende Polyneuropathie, häufigste
        Form des GBS in Europa
 AMAN - akute motorische axonale Polyneuropathie
 AMDAN - akute motorische und sensorische axonale Polyneuropathie
 Weitere Varianten - Miller Fisher Syndrom, akute Pandysautonomie, rein
        sensibles Guillain-Barré-Syndrom
 
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